IoPT – Identitätsorientierte Psychotrauma Theorie nach Prof. Dr. Franz Ruppert


Um besser verstehen zu können, 

vor welchem therapeutischen Hintergrund das Aufstellen des Anliegens (Traumatherapie) in meiner Praxis Anwendung findet, habe ich nachfolgend einige Basisinformationen für Sie zusammengefasst:

 

Was bedeutet es, „traumatisiert“ zu sein?       

 

Es liegt in erster Linie an der Verfassung unserer Psyche, ob wir in der Lage sind:

 

Dauerhaft soziale Bindungen, wie z.B. Liebesbeziehungen oder Freundschaften einzugehen.

Uns „angemessen“ widrigen Umständen anzupassen.

Schule, Ausbildung und Berufsleben erfolgreich zu meistern.

"Nervenstarke“ Eltern für unsere Kinder zu sein.

Oder uns einfach mit uns selbst und anderen Menschen wohlzufühlen.

 

Die Gleichung hierzu ist gut nachvollziehbar:     

 

Schmerz, Unglück und Chaos im Innen = Schmerz, Unglück und Chaos im Außen (Arbeitsplatz, Beziehungen, Geldangelegenheiten, usw.)

 

Ursächlich für unser inneres und äußeres Leiden sind demnach häufig, wenn nicht sogar immer, traumatische Erlebnisse - unsere eigenen oder die unserer Vorfahren.   

 

Was ist eigentlich Trauma?

 

Grundsätzlich bedeutet Trauma: Einmaliges, wiederholtes oder andauerndes Ohnmachtserleben

und Ausweglosigkeit. Also „ohn-mächtig“ körperlicher oder seelischer Gewalt ausgesetzt zu sein. 

 

Hierbei gilt: Je früher die Schädigung, desto größer und nachhaltiger die seelische Einflussnahme

und der bleibende emotionale Schaden.

 

Trauma-Erleben bedeutet:

Wir können nichts mehr tun, 

ohne es nicht noch schlimmer zu machen...

 

Es gibt keine Möglichkeit mehr sich zu wehren. (Angriff)

Weglaufen, um der Situation zu entkommen.(Flucht)

Oder sich unsichtbar machen (Starre).

 

Ergo:

Jedes Mal, wenn wir diese Erfahrungen machen, zu jeder Zeit unserer Entstehung oder Existenz,

einmalig oder über einen langen Zeitraum hinweg, laufen wir Gefahr,

ein Trauma zu erleiden.

Häufig werden dabei gerade nahestehende Personen wie Eltern, Großeltern, Geschwister, Lehrer, Trainer, Mitschüler, usw. zu Tätern an uns. 

 

Solche Erfahrungen mit Tätern machen uns erst einmal zu Opfern ihrer Taten.

Wir müssen unsere Selbsterhaltungskräfte mobilisieren, um überleben zu können. 

 

Was geschieht dabei genau?    

 

In stark emotional belasteten Situationen regulieren wir unsere Gefühle oder/und steigen dissoziativ aus dem Geschehen aus.

Je traumatisierender diese Erlebnisse für uns sind, desto schwieriger wird es später, diese "verdrängten" Gefühle wieder zu spüren. 

Wir verwahren diese Trauma-Gefühle und Erinnerungen bestens geschützt (Überlebens-Anteile),

in den Tiefen unseres Unter-bewusstseins. 

In Extremfällen kann dies zu einer dauerhaften Trennung von Körper, Geist und Seele führen. 

 

Auf diese Weise sind wir in der Lage, selbst die unvorstellbarsten Angriffe auf  unser Leben

und unsere Seele zu überleben. Wir bleiben jedoch bis zur Verarbeitung des Erlebten in der Gefangenschaft dieser "konstruierten" emotionalen Wirklichkeit. 

Wir fühlen uns situativ fremdgesteuert oder alarmiert (getriggert) von Wahrnehmungen,

die uns unbewusst an das Erlebte erinnern. 

Unser Alltag wird von nun an von Überlebensanteilen dominiert, 

die uns im Augenblick des Traumas gerettet haben. Aus heutiger Sicht sind diese Überlebens-Strategien jedoch nicht mehr angemessen, und wir reagieren "über“.                                                                      

Ergo:

 

Was uns eigentlich schützen will, hindert uns jetzt unbewusst daran, ein unbeschwertes,

glückliches Leben zu leben und uns angemessen zu verhalten.

 

Ein weiterer Faktor dafür, ob und wenn ja, wie stark wir traumatisiert werden, ist unsere "Resilienz“. 

Hierbei handelt es sich um unsere „gesunde“ emotionale Widerstandskraft.

(Das gesunde Ich). 

Diese ist bei jedem von uns unterschiedlich stark ausgeprägt und hängt sehr von positiven

Einflüssen vor und nach einer Traumatisierung ab.  

 

Bin ich traumatisiert?    

 

Die meisten von uns ahnen nicht einmal, dass sie traumatisiert sind und dass die misslichen Zustände zum Zeitpunkt ihrer Zeugung, Geburt oder frühen Kindheit noch immer konkrete Auswirkungen auf

ihr aktuelles seelisches Befinden haben.  

 

Selbst wenn wir von unseren eigenen Schicksalsschlägen oder denen unserer Familienmitglieder Kenntnis haben, besitzen wir jedoch meist keine Vorstellung davon, welche konkreten Folgen das

für unsere Psyche hat.    

 

Wie soll ich auf Dauer damit leben und was kann ich für mich tun?

 

Ein Mensch, der nicht weiß, weshalb er so ist wie er ist, verliert über kurz oder lang das Vertrauen

in sich selbst. 

 

Die Frage ist dann: 

 

Wer bin ich eigentlich, wenn ich die Kontrolle über mein eigenes Leben nicht länger anderen überlasse, sondern endlich selbst die Verantwortung dafür übernehme?

Und: Kann ich das überhaupt?    

 

Haben wir zuvor ein Leben im Schatten anderer geführt, macht uns diese Vorstellung natürlich zuerst einmal Angst. Abhängigkeiten lassen sich schnell mit Geborgenheit verwechseln.

 

Therapie?! Und wenn ja, welche?

 

Was tatsächlich hilft, ist die therapeutische Suche nach der eigenen Identität.

Das damit verbundene Anerkennen und Fühlen dessen, was unterbewusst in uns wirkt,

(hier: tatsächlich Opfer geworden zu sein) und das Fühlen des damit verbundenen Schmerzes,

führt letztendlich dazu, die traumatisch abgespaltenen Anteile zurück zu integrieren und unsere seelische Ganzheit (Identität) wieder herzustellen.  

 

Hierbei bietet der identitätstherapeutische Prozess die nötige Vorgehensweise, die Erfahrung und

das professionelle Wissen über die Entwicklungslogik der menschlichen Psyche.   

 

Durch das „Sichtbarmachen“ der eigenen inneren Vorgänge und Dynamiken während

der Aufstellungen, bekommen die Betroffenen eine Vorstellung davon, welche Verletzungen 

ihre Seele tatsächlich davon getragen hat.

Die traumatisierten Kindanteile können angenommen und getröstet werden.

Emotionale Nachreifung kann stattfinden und unsere "Trauma-Wirklichkeit"(Überlebensstrategie) kann der "realen Wirklichkeit" weichen.

Viele von uns erkennen hier zum erstenmal, wie gut sie in der Lage sind, sich selbst zu helfen. 

 

Sich im therapeutischen Prozess selbst liebevoll zu begegnen, bedeutet nämlich vor allem, sich an Stelle derer, die wir damals so nötig gebraucht hätten, endlich die Füsorge, die Anerkennung oder

den Schutz zu geben, nach dem wir uns unterbewusst immer gesehnt haben.

 

Doch wie kann ich mir die Identitätsorientierte PsychotraumaTherapie IoPT nach

Prof. Dr. Franz Ruppert in der Umsetzung vorstellen?

 

Siehe hierzu : "Das Aufstellen des Anliegens.“